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Wussten Sie, dass Facebook jede andere Webseite, die Sie besuchen, sehen kann, wenn Sie bei Facebook eingeloggt sind? Und nicht nur das. Selbst wenn Sie nicht eingeloggt sind, bekommt Facebook jede Menge Informationen über Ihr Surfverhalten, weil es bei jedem Aufruf einer Seite, die mit einem “like-” oder “share-” button versehen ist, alarmiert wird. Liest sich dramatisch, aber “The Washington Post” schreibt tatsächlich “alerted”.
Doch dazu später. Erst möchte ich Ihnen von einer Studie zur “digitalen Selbstvermessung” berichten. … Ja, ich weiß. Wenn ich Sie wäre, wäre ich jetzt wahrscheinlich auch schon genervt und würde nicht weiterlesen. Studie? Selbstvermessung? …  Das ist wie “Vorratsdatenspeicherung” oder “Entsorgungspark”, was nichts anderes bedeutet als “Überwachung von Jedermann” oder “Müllkippe”. Euphemismen, die zur Verblendung oder Verharmlosung dienen. Digitale Selbstvermessung beschreibt die unbewusste Zulieferung von Gesundheitsdaten an Unternehmen und Personen, die man nicht kennt, damit diese Unternehmen und Personen sich daran bereichern können.
Ich verspreche, es wird spannend. Trotz der Begrifflichkeiten.

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19 Mrd. US Dollar

Junge, Junge. Als ich heute morgen durch die Nachrichten stöberte, fiel mir natürlich die WhatsApp – Schlagzeile auf. Verkauft für 19 Mrd. US Dollar. Wer gibt für eine Hinterhofbude (unbestätigten Berichten zufolge befindet sich der WhatsApp-Geschäftssitz in einem Sushiladen) so viel Geld aus? Natürlich, Facebook.
Nur zum Vergleich. Die Daimler AG erzielte 2012 mit 275.000 Mitarbeitern bei einem Umsatz von 114.297 Mrd. EUR einen Gewinn von 6,495 Mrd. EUR. Bei BMW sieht es nicht viel schlechter aus: 105.000 Mitarbeiter, Umsatz 76 Mrd. EUR, Gewinn 5 Mrd EUR.
19 000 000 000 US Dollar. Der jährliche Staatshaushalt mancher Länder dieser Welt kommt nicht annäherungsweise an so eine Zahl heran. Diese Länder haben ja auch nichts zu verkaufen, was Facebook so viel wert wäre. Genau genommen hat Facebook ja auch schon, was den Staatshaushalt dieser Regionen anreichern könnte.

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Eine Betrachtung zu Intelligenz

Neulich erreichte mich wieder einmal eine Einladung zu WhatsApp, per Mail. Ich habe mich immer dagegen gewehrt und werde das auch weiterhin tun. Und weil mich das nervt, habe ich die letzte Einladung mit folgendem Text beantwortet:

Installieren Sie WhatsApp
Sie sind sicher so ein Depp
In diesem meinem Leben
wird es das nicht geben.

WhatsApp oder Chrome,
Windows auf dem Phone
ist was für die Doofen.
Sollen die’s doch koofen

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Das Aufkommen des Überwachungsstaates

Mit leichter Überraschung reibt sich der Laie die Augen, wenn er die aktuellsten Nachrichten aus den USA vernimmt. Da erfährt man, dass die nationale Sicherheit heute offenbar zum grössten Teil von Subunternehmern geprägt wird, die ihrerseits mehr oder minder qualifiziertes Personal einsetzen, um die Überwachungsmaßnahmen im Auftrag des amerikanischen Staates auszuführen. Wie konnte es soweit kommen?

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Your Finger, please!

MISSION 100 ist, wie Sie vielleicht wissen, nicht nur national in Deutschland tätig. Im Verbund eines internationalen Netzwerks haben wir die Möglichkeit, die weltweite technische Entwicklung und deren Auswirkung auf die Einschränkung der Persönlichkeitsrechte im internationalen Vergleich zu sehen und auch daraus Maßnahmen zu entwickeln, die Verhältnismäßigkeit zwischen Sicherheitsbedürfnis, technischen Möglichkeiten und Individualrechten zu wahren. Einer unserer internationalen Partner – der Konzerne in der Thematik IT-Governance, Compliance und Privacy berät – hatte neulich im Zusammenhang mit einer Besprechung in einer außereuropäischen Niederlassung eines „Global Players“ ein mehr als bemerkenswertes Erlebnis, das ich hier als Auszug seiner Mail an mich wiedergebe:

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Gut gemeint

Wenn es nach dem Willen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) geht, sollen Bewerber sich künftig anonym bewerben können. Peter Schaar, den Bundesbeauftragten für den Datenschutz, freut es. Und an sich ist die Idee ja auch gut gemeint. An sich … denn haben Sie nicht auch schon die Erfahrung gemacht, dass „gut gemeint“ so ziemlich das Übelste ist, das man jemandem attestieren kann?

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Fragen Sie doch einfach nach!

Neulich wurde ich gefragt, wie man damit umgeht, wenn eine Lehrerin bei dem Hausarzt eines Schülers Erkundigungen einholt und der Arzt dazu keine Einverständniserklärung der Eltern hat, aber trotzdem Auskünfte erteilt. Angenommen, man wolle dem Arzt daraus keinen Vorwurf machen – was gem. § 203 StGB durchaus berechtigt wäre – und gegen die Lehrerin vorgehen, was ihr denn einfiele, den Arzt anzurufen. Kann aber dazu geeignet sein, dass Frau Lehrerin sich angegriffen fühlt, wenn man ihr auf dem nächsten Elternabend die Meinung sagt. Man kann aber auch Rechte wahrnehmen, von denen Sie bisher vielleicht nichts wussten … Jetzt werden Sie vielleicht fragen: Was… ?

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Durchbruch im Gesundheitswesen

Seit Jahren verschlechtert sich die medizinische Versorgung der Bevölkerung. Kein Kraut schien dagegen gewachsen, eine Bundesregierung nach der anderen scheiterte an der Verbesserung des Gesundheitswesens. Stattdessen: höhere Zuzahlungen, Praxisgebühr, kaum noch Vorsorgeuntersuchungen etc. Doch nun hat die deutsche Wirtschaft sich auf ihre Fürsorgepflicht besonnen und die Initiative ergriffen.

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Die schwarze Liste

Ein Rechtsschutzversicherter, der bei 2 Fällen innerhalb von 12 Monaten oder bei 3 Fällen innerhalb von 36 Monaten seine Versicherung in Anspruch genommen hat, gilt nicht nur in Versicherungskreisen als Klagehansel und muss bislang mit einer Kündigung seines Vertrages rechnen. Möglich wird dies durch eine Datei namens Uniwagnis, oder auch „Hinweis- und Informationssystem“, kurz HIS. Diese vom „Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft“ (GdV) betriebene schwarze Liste existiert seit 1993 und beinhaltet mittlerweile mehr als 10 Mio Datensätze von Versicherungskunden. Versicherungen, die an das System angeschlossen sind, stellen Informationen über das Schadensrisiko von Kunden und Antragstellern ein und begründen dies damit, dass HIS dazu beitragen soll, Versicherungsbetrug zu bekämpfen. Doch die Aufnahme in die Datei kann für Betroffene existenzbedrohend sein.

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