19 Mrd. US Dollar

Junge, Junge. Als ich heute morgen durch die Nachrichten stöberte, fiel mir natürlich die WhatsApp – Schlagzeile auf. Verkauft für 19 Mrd. US Dollar. Wer gibt für eine Hinterhofbude (unbestätigten Berichten zufolge befindet sich der WhatsApp-Geschäftssitz in einem Sushiladen) so viel Geld aus? Natürlich, Facebook.
Nur zum Vergleich. Die Daimler AG erzielte 2012 mit 275.000 Mitarbeitern bei einem Umsatz von 114.297 Mrd. EUR einen Gewinn von 6,495 Mrd. EUR. Bei BMW sieht es nicht viel schlechter aus: 105.000 Mitarbeiter, Umsatz 76 Mrd. EUR, Gewinn 5 Mrd EUR.
19 000 000 000 US Dollar. Der jährliche Staatshaushalt mancher Länder dieser Welt kommt nicht annäherungsweise an so eine Zahl heran. Diese Länder haben ja auch nichts zu verkaufen, was Facebook so viel wert wäre. Genau genommen hat Facebook ja auch schon, was den Staatshaushalt dieser Regionen anreichern könnte.

Wir reden hier über ein weltweites Netzwerk, das nicht nur von Privatleuten, sondern auch von Regierungsstellen, Unternehmen und anderen Organisationen genutzt wird. Wenn nunmehr jemand auf die Idee kommen sollte, den geistigen, intellektuellen Wert einer Nation und die Privatsphäre jedes einzelnen Bürgers an Facebook verkaufen zu wollen, würde Mr. Zuckerberg lächelnd ablehnen, denn die Daten, die so eine Summe wert wären, hat er ja schon längst. Dank der Dumm… ähh… Unwissenheit der Nutzer. Abgesehen von denen, die sich aus Datenschutz – oder Vertrauensgründen von Facebook ab- und WhatsApp zugewendet haben.
Und nun das. Zwar wird weiterhin die WhatsApp Werbefreiheit zugesichert, auch wenn das Portal von Facebook betrieben wird. Aber wer sagt, dass die Nutzerdaten bei WhatsApp nicht mit den Facebook – Profilen verscmolzen werden?
Schließlich muss sich so eine Investition auch finanziell lohnen. Es würde netto 42 Jahre dauern, bis sich der Kaufpreis alleine durch den einen jährlichen US Dollar für die App bei derzeit 450 Mio Nutzern weltweit amortisiert hätte. Also: Ran an den Speck.

Wer jetzt immer noch glaubt, dass persönliche Daten nicht als schutzwürdiges und geldwertes Gut zu betrachten sind, sei hiermit eines Besseren belehrt. Und selbst wenn WhatsApp vom Markt verschwinden sollte, weil ein paar Nutzer aufwachen und das Portal nicht mehr nutzen, oder weil Facebook sich der Daten bedient und das Portal schließt, ist das Kapital, was Facebook 19 Mrd. US Dollar wert ist, in den Händen von Zuckerberg und Co..

Kapital in Form von Daten, verhökert von jedem einzelnen, der WhatsApp benutzt hat. Für 1 US Dollar im Jahr. Also liebe Leser. Wer sich vom Sozialhilfeempfänger mit Migrationshintergrund zum Milliardär mausern will, braucht eigentlich nur eine Datensammelstelle aufmachen, diese als Portal für soziale Interaktion deklarieren und den vollen Topf an jene zu verkaufen, die den Hals nicht voll kriegen können.

Ach ja, wussten Sie eigentlich, dass das neue Rechenzentrum der NSA in der Wüste Utahs täglich 6,5 Mio Liter Wasser für die Kühlung der IT-Systeme benötigt? Jede Menge Server … und viel Platz für Ihre Privatsphäre.

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