Klaus Brunnstein ist am 19. Mai 2015 im Alter von 77 Jahren verstorben. Seinen Namen bringt man vor allen Dingen mit der Volkszählungsentscheidung des Bundesverfassungsgerichts 1983 zusammen, bei der sein technischer Sachverstand dazu beigetragen hat, die Kritik am ersten Entwurf des Volkszählungsgesetzes zu untermauern. Aber er war nicht nur das.
Als Professor an der Uni Hamburg war er vielen bekannt als ein Experte der Technikfolgenabschätzung. Über mehr als 3 Jahrzehnte hat er sich gegen die fortschreitende Entwicklung der Informatik als Überwachungstechnik eingesetzt. Das von ihm als ernsthaftes Problem beschriebene Data Mining, den Einsatz von Bonuskartensystemen und Formen der Vorratshaltung nannte er schon vor einem Jahrzehnt eine „Verdreckung der Privatspähre“. Ein Visionär, der Recht behalten sollte. Mit seinem Tod verliert die Welt eine mahnende Stimme.