Eine Betrachtung zu Intelligenz

Neulich erreichte mich wieder einmal eine Einladung zu WhatsApp, per Mail. Ich habe mich immer dagegen gewehrt und werde das auch weiterhin tun. Und weil mich das nervt, habe ich die letzte Einladung mit folgendem Text beantwortet:

Installieren Sie WhatsApp
Sie sind sicher so ein Depp
In diesem meinem Leben
wird es das nicht geben.

WhatsApp oder Chrome,
Windows auf dem Phone
ist was für die Doofen.
Sollen die’s doch koofen

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Der 52. Bundesstaat

Eines meiner Lieblingszitate ist von Charles Bukowski.  „How the hell could a person enjoy being awakened at 6:30 am by an alarm clock, leap out of bed, dress, force-feed, shit, piss, brush teeth and hair, and fight traffic to get to a place where essentially you made lots of money for somebody else and were asked to be grateful for the opportunity to do so.“
Es ist eine Systemkritik. Nichts anderes. Nicht jeder hat die Möglichkeit zu Hause seine Brötchen zu verdienen, auf eigene Rechnung zu arbeiten und das zu tun, was man möchte. Den meisten Menschen ist es deshalb verwehrt in einem Haus am Strand zu leben und den Tag mit einem Aufwachen ohne Wecker zu beginnen. Aber das ist es nicht, was Bukowski sagen möchte. Es geht darum, sich darüber im Klaren zu sein, inwieweit man von anderen beherrscht wird, ferngesteuert ist und Dinge tun muss, die man eigentlich gar nicht will. Und es geht auch darum, Dinge zu verändern, die nicht richtig sind, wenn man die Möglichkeit dazu hat.

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Big Data

Ein Mann geht in die örtliche Niederlassung einer Ladenkette und beschwert sich beim Niederlassungsleiter über Postsendungen, die an seine 16-jährige Tochter gerichtet wurden. Ärgerlich vertritt er den Standpunkt, dass mit Werbung für Mutterschaftskleidung, Kinderzimmerausstattung und Bildern glücklicher Säuglinge seine noch zur Schule gehende Tochter zu einer Schwangerschaft ermutigt würde. Der Niederlassungsleiter entschuldigt sich in aller Form beim besorgten Vater und wiederholt diese Entschuldigung ein paar Tage später telefonisch. Zu seiner Überraschung lässt Papi ihn in diesem Telefonat jedoch wissen, dass er es sei, der sich entschuldigen müsse. Er hätte ein Gespräch mit seiner Tochter gehabt und müsse eingestehen, dass in seinem Haus Dinge passiert seien, denen er sich nicht bewusst war. Die Geburt seines Enkels würde für den kommenden August erwartet. Fiktion à la Minority Report?

Nein, tatsächlich geschehen in einem Vorort von Minneapolis. Nachzulesen in der New York Times, in der berichtet wird, dass die Ladenkette in den USA ein sog. pregnancy-prediction-model einsetzt, ein Schwangerschaftsprognose – Programm, mit dem es möglich wird, aufgrund von Kaufverhalten eine Vorhersage über zukünftige Schwangerschaften zu erstellen. Vereinfacht dargestellt funktioniert das, indem aus dem Profil der betreffenden Kundin die Information bereit gestellt wird, dass sie auf parfümlose Bodylotion umgestellt hat, sowie Zink und Magnesium Präparate kauft, was wiederum ein Hinweis auf eine Schwangerschaft ist.

Natürlich funktioniert das Ganze wesentlich subtiler und man könnte sagen, ja, in den USA. Aber nicht in Europa. Wirklich?

Natürlich auch in Europa. Hier wird nur etwas sensibler mit diesen Dingen umgegangen. Man will ja nicht die Kunden auf die Idee bringen, dass man sie analysiert, kategorisiert und ihr Kaufpotential einstuft, und damit möglicherweise durch Verschrecken den gegenteiligen Effekt der Kundenbindungsprogramme erzielen.

Nehmen Sie z.B. die Banken in Deutschland. In Bankerkreisen ist bekannt, das mit Kreditkartenverhalten eine Scheidung vorhergesagt werden kann. Wenn eine Ehefrau anfängt, das gemeinsame Bankkonto zunehmend – mit einer über dem Durchschnitt der sonst üblichen Nutzung der Kreditkarte – zu belasten, steht eine Scheidung in wenigstens ein paar Monaten an. Die Banker erzählen dem Göttergatten natürlich nicht, was sie wissen und was dem möglicherweise Gehörnten bevorsteht. Es steht nämlich für die Bank demnächst ein neuer Kunde an. Kredite für eine neue Wohnungseinrichtung, ein zweites Auto, Versicherungen… Und weil man den Kunden kennt – und auch weiß, wer das alles bezahlen darf und welche Kaufkraft besteht – kann man sich darauf ja auch schon vorbereiten …

Neulich Abend bekam ich eine Email als Reaktion auf einen der letzten Beiträge, in der es u.a. hieß „Da gibt es immer wieder noch jemanden, der glaubt wir könnten noch was tun bzw. verbergen? Das geht in unserer datentechnisch überfluteten und vernetzten Welt nicht mehr – nehmen wir es doch endlich hin und seien wir nicht so naiv zu glauben, wir könnten noch was dagegen unternehmen.“

Es ist sicher schwierig, sich in der heutigen Welt derer zu erwehren, die unsere Daten für ihre Zwecke missbrauchen. Bei Durchsicht der Tagespresse könnte man durchaus auch einen Eindruck der Resignation gewinnen. Im Spiegel heißt es: „Edward Snowden ist die amerikanische Sophie Scholl, Moskau das neue Mekka für Menschenrechtler und Merkel ein Fall für den Staatsanwalt“. Aber mehr als solche Floskeln finden sich nicht. In der Politik heißt es, man muss Fragen stellen und aufklären. Dazu reist dann ein Innenminister in die USA und man muss leider feststellen, dass die CO2 – Belastung der Umwelt das einzig Erwähnenswerte bei diesem Flug über den Atlantik ist.

Der nächste Meldung zu Friedrich wird womöglich lauten: „Der Depp vom Dienst wird als der Schuldige verklappt“. Anschließend fährt Angie Merkel in den Urlaub und das in Wahlkampfzeiten als ausgeprägt kurzzeitig bekannte Gedächtnis des Wählers rettet Mutti den Hals, weil sie ja auch nur ein Opfer der bösen, bösen Geheimdienste ist. Nach der Wahl gehen wir wieder zurück ans Tagesgeschäft, ohne das sich wirklich etwas ändert.

Lassen wir mal die Schlapphüte außen vor. Es gab sie immer und es wird sie immer geben. Wobei eines sicher klar ist. Wenn das, was ein Geheimdienst macht, nicht mehr geheim zu halten ist, ist es kein Geheimdienst mehr. Leute wie Edward Snowden wird es immer geben. Die Arbeit der Dienste wird damit schwieriger, insbesondere weil es mehr Leute gibt, die sich gegen eine Überwachung wehren und ein Ohr für Whistleblower haben. Nicht, weil sie etwas zu verbergen haben (was jeder hat), sondern einfach nur, weil sie nicht überwacht werden wollen und selbstbestimmt agieren möchten. Da ist es, was das Bundesverfassungsgericht 1983 in der Volkszählungsentscheidung beschrieben hat. Wer sich beobachtet fühlt, ändert sein Verhalten, läuft in der vorgegebenen Richtung, um nicht aufzufallen … Für eine Demokratie ein Hindernis, denn Demokratie ist u.a. die Summe von Individuellem Verhalten. Gerade in Deutschland wissen wir nur zu genau, was passieren kann, wenn eine politische Meinung vorgegeben wird. Denken Sie mal daran, was passiert wäre, wenn die Nazis eine Technologie wie Prism oder Tempora gehabt hätten.

Das Internet, in den Anfangszeiten als die Heilsbringung aller Demokratien auf diesem Planeten gefeiert, hat der Schlapphüte Tun wesentlich erleichtert. Es ist aber auch ein Informationspool für jedermann, potentiell ohne Zensur totalitärer Staaten. Und das gibt jedermann die Möglichkeit zu verstehen, was um den Einzelnen herum passiert. In diesem Sinne ist das Wissen, was wir gerade durch Edward Snowden erfahren, als positiv zu bewerten. Weil sich jeder – bewusst oder unbewusst – fragt, was das für ihn selbst bedeutet und jeder auch sensibler im Umgang mit seinen eigenen Daten wird.

Wenn wir die Schlapphüte unberücksichtigt lassen (muss man nicht, da gibt es auch Möglichkeiten, aber dann würde dieser Beitrag zu lang …), kann man die eigene Welt noch selbst bestimmen, wenn man weiß, was im Hintergrund abläuft. Nehmen wir einmal das Stichwort Big Data. Ein Begriff, der aus dem Umfeld der „Gefällt mir-Buttons“ bei Facebook geschaffen wurde. Mit Mausklicks im sozialen Netzwerk wird es ohne konkrete Angaben im Profil möglich zu bestimmen, ob jemand homo- oder heterosexuell, Christ- oder Moslem, Baumknutscher, Sozialist oder konservativ ist. Ohne dass die Nutzer davon etwas mitbekommen. Wer die Möglichkeit hat, diese Daten mit Erkenntnissen aus Kundenbindungsprogrammen zu kombinieren, kann damit Millionen verdienen. Man kann ein Persönlichkeitsprofil erstellen, mit dem eine Vorhersage für zukünftiges Verhalten nicht nur wahrscheinlich ist, sondern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit möglich wird, wenn nicht sogar darüber hinaus. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Funktionen als Realität erkannt werden müssen und nicht mehr umkehrbar sind.
Wenn wir nicht aufpassen, wem wir unsere Daten geben, und was wir über uns öffentlich bekannt machen, werden wir nicht mehr als selbstbestimmte Individuen verstanden, sondern nur noch als Konsumenten, die für Profit benutzt werden. Das, liebe Leser, haben wir teilweise noch selbst in der Hand, trotz aller Überwachung, Kategorisierung, Analyse und Profilierung.

Bargeld lacht, heißt es im Volksmund … das hat zwar einen anderen Hintergrund, kann hier aber durchaus eine neue Bestimmung finden. Vor Jahren hatte ich einen Beitrag mit dem Titel „Kennen Sie Budni?“ verfasst. Für die Nicht-Hamburger zur Erklärung, Budnikowski ist eine Drogeriemarktkette in Hamburg. Das Unternehmen hat schon 2004 stolz verkündet, die 200.000ste Kundenkarte ausgegeben zu haben. „Kennen Sie Budni“ beschreibt die Geschichte einer fiktiven Studentin, die sich eines schönen Tages einem Bankberater gegenüber sieht, der vollen Zugriff auf das Kundenprofil der Dame bei Budni hat. Diese Geschichte hat vielfach Resonanz in meinen Seminaren und Vorträgen gefunden, und manch einer, der sie gelesen oder gehört hat, ist anschließend mit der Schere über die Budni-Karte hergefallen oder hat ein Brandopfer dargebracht.

Bei Budni ging es im Jahre 2008 um die Analyse von vergangenem und gegenwärtigem Verhalten. Die Systeme wurden weiterentwickelt und heute ist es möglich, zukünftiges Verhalten vorherzusagen. Dieser Entwicklungsschritt ist heimlich still und leise vollzogen worden, ohne dass die breite Öffentlichkeit das wahrgenommen hat. Dank Ed Snowden ist das Interesse an diesen Dingen aber gestiegen. Das Drogeriemärkte heute schon vor der Kundin wissen, dass diese schwanger ist, wird jetzt hoffentlich öfter mit der Schere reflektiert. Insbesondere, wenn man darüber nachdenkt, wofür man sein Profil hergibt. Alles nur für ein paar Rabattpunkte. Wer hätte das gedacht …

In diesem Sinne Schluss für heute mit den Worten irgendeines bekannten Menschen: Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.

Es gibt immer was zu tun …

Der NSA – Skandal ist in aller Munde und der Unmut der Öffentlichkeit wird immer deutlicher. Es ist bedauerlich, dass erst solche unschönen Dinge wie staatliche Überwachung öffentlich werden müssen, dass dem Thema Datenschutz mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Der Ruf nach neuen Datenschutzbestimmungen, von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger schon vor längerer Zeit beschrieben, wird nun von Innenminister Friedrichs aufgegriffen. Was soll er auch sonst noch machen, um die Union nicht noch unglaubwürdiger erscheinen zu lassen. Der jüngst von der TAZ als Depp vom Dienst bezeichnete, leidenschaftliche Verfechter des Überwachungsstaates kommt „mit leeren Händen“ aus den USA zurück und verlautbart in der Tagesschau, die deutsche Bevölkerung müsse selbst für Sicherheit sorgen. So, liebe Leser, damit sind Sie jetzt dran.

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NSA-Spion-Schutzbund

Ich bin begeistert. Wer mich kennt, oder wer die Beiträge hier liest, wird wissen, dass ich kein Freund von Facebook bin. Aber man kann sich ja auch irren, wenn es um Nutzungspotentiale geht. Ein 28-jähriger aus Griesheim bekam neulich Besuch von der Polizei, weil er auf Facebook zu einer Spaßaktion aufgerufen hat.
Wir kennen alle die Geschichten der ausufernden Parties, welche auf Facebook öffentlich gemacht werden und Eltern von pubertierenden Kindern Schweißausbrüche bereiten. Die Aktion, zu der Daniel Bangert aufgerufen hat, fand zunächst keine Beachtung. Bis zu dem Tag, als Bangert morgens um 7:17 Uhr von der Polizei geweckt wurde.
Es ging um eine Einladung zu einem gemeinsamen Spaziergang, und zwar zur streng geheimen US-Einrichtung Dagger Complex bei ihm in Griesheim. Die Wanderung sollte einen naturkundlichen Beobachtungsgang als Hintergrund haben, bei dem man „gemeinsam den bedrohten Lebensraum der NSA-Spione erforschen wolle“.

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Jeder will beschissen werden

Ich erinnere mich an einen Gast in einer Latenight Talkshow, der seinerzeit mittels Schwefelhexafluorid seine Stimme annähernd auf das Niveau der Hupe des Kreuzfahrers Queen Mary II herabsenkte (naja, nicht ganz und ich weiß, das Ding heißt Horn). Anschließend stellte er sich auf den Kopf, um das Gas in seinen Lungen wieder loszuwerden. Der Mann heißt Ranga Yogeshwar. Und er hat es drauf. Seine Fähigkeit Sachzusammenhänge so darzustellen, dass wirklich jedermann sie verstehen kann, ist bewundernswert. Letzte Woche erschien ein Interview mit ihm in der FAZ. Unter dem Titel „Rechnen Sie damit, lebenslang ein Verdächtiger zu sein“ stellt er seine Sicht der Dinge zum Thema Überwachung und Selbstbestimmung von Daten dar.

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Denn Brutus ist ein ehrenwerter Mann

Freunde, Römer, Mitbürger…
William Shakespeare, Julius Cäsar, Dritter Akt. Die Rede des Mark Anton. Sascha Lobo muss diese Rede wohl gelesen haben. Zumindest deutet er sie an, in seinem Kommentar zu Rainer Wendt, der als Vorsitzender der Polizeigewerkschaft im Handelsblatt ein Interview gegeben hat. Rainer Wendt, so Lobo, verdiene Bewunderung für seine Fähigkeit, sich in der gesamten Debatte um Prism den gefährlichsten Satz überhaupt auszudenken, und auch auszusprechen. Das wertvollste Bürgerrecht sei der Schutz vor Terror: „Ich habe die große Hoffnung, dass wir uns in Deutschland nicht länger auf unser Glück verlassen, sondern der Bevölkerung klipp und klar sagen, was zur Verbesserung polizeilicher Analysekompetenz nötig ist“. Wow, was für ein schöner Euphemismus.

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Akten- und Datenträgervernichtung nach DIN 66399

Es ist im Alltag eines Datenschützers immer wieder zu beobachten, dass Akten- und Datenträgervernichtung nicht gerade zu den Lieblingsdisziplinen der betrieblichen Anwender gehört. Sensible Akten werden oft im Papierkorb „versenkt“ und darauf vertraut, dass die Putzfrau sich schon darum kümmert und den Papiermüll dahin bringt, wo er hin soll. Aus den Augen aus dem Sinn? Aber was passiert außerhalb des eigenen Wahrnehmungsbereiches? Vom privaten Umfeld will ich hier gar nicht erst anfangen. Wer hat schon einen Schredder und sorgt so dafür, dass Kontoauszüge, Bussgeldbescheide, Krankenversicherungsunterlagen oder Arztrechnungen und andere sensible Unterlagen von den Müllmännern, vom Nachbarn, oder von solchen, die einem schaden wollen (wer immer das auch sein mag…), nicht gelesen werden können.

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Die rote Pille

“Schluckst du die rote Pille, kann ich dir nicht mehr anbieten als die Wahrheit”, sagte einst Morpheus in der Matrix zu Neo, dem Auserwählten. Ein paar Leute müssen in den letzten Tagen ebenfalls die rote Pille geschluckt haben, weil die Suche nach der Wahrheit immer größere Ausmaße annimmt. Es ist faszinierend, wie schnell die Berichterstattung zu Edward Snowden sich gewandelt hat. Erst sah es so aus, als ob der Druck, den die amerikanische Administration auf ihre Bündnispartner ausübt, seine Wirkung erzielt und Whistleblower Snowdens Schicksal weiterhin im Mittelpunkt steht. Doch jetzt hat sich das Bild gewandelt.

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Angie

Angie, Angie, when will those clouds all disappear?
Angie, Angie, where will it lead us from here?“
Mick Jagger und Keith Richards landeten 1973 mit „Angie“ einen Nummer 1 Hit. Damals hatten Wolken noch nicht die Bedeutung, die sie heute haben. Die „Cloud“ war noch nicht erfunden.
Angela Merkel wird oft mit diesem Song in Verbindung gebracht. Heute hat das sicher auch eine tiefsinnigere Bedeutung. Denn von der Bundesregierung ist nichts zu lesen oder zu hören, wenn es um eine Stellungnahme zu den Machenschaften der Schlapphüte, oder Maßnahmen zum Schutz der informationellen Selbstbestimmung in der EU geht. Die Kanzlerin schweigt oder hüllt sich in schlichte Plattitüden, anstatt eine eindeutige Stellung gegenüber den USA zu vertreten. Warum?

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Das Aufkommen des Überwachungsstaates

Mit leichter Überraschung reibt sich der Laie die Augen, wenn er die aktuellsten Nachrichten aus den USA vernimmt. Da erfährt man, dass die nationale Sicherheit heute offenbar zum grössten Teil von Subunternehmern geprägt wird, die ihrerseits mehr oder minder qualifiziertes Personal einsetzen, um die Überwachungsmaßnahmen im Auftrag des amerikanischen Staates auszuführen. Wie konnte es soweit kommen?

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Junge, komm bald wieder …

Der für eine rechtsnationale Gesinnung bekannte US-Fernsehsender Fox hat jüngst ein Interview mit Edward Snowdens Vater Lon geführt. Daddy bittet hierin seinen Sohn, nach Hause zu kommen und sich der amerikanischen Justiz zu stellen: „I would like to see Ed to come home and face this.“ Der erste Teil des Satzes erinnert mich an Freddy Quinn, der 1963 sang: „Junge, komm bald wieder, bald wieder, nach Haus …“ Aber das hier ist ganz sicher keine Schnulze und für Sohn Ed geht es um weit mehr als ein Wiedersehen mit seiner Familie. Zunächst wird er sich fragen, was seinen Vater veranlasst, ihn mit seiner Bitte, nach Hause zu kommen, einem Risiko auszusetzen, und was das Motiv für das Interview ist. Oder auch das Druckmittel?
Ein Blick in Richtung Bradley Manning, dem Whistleblower, der Wikileaks Informationen über Handlungen der US-Armee im Irak vermittelt hat, dürfte Ed weiche Knie bekommen lassen, wenn er über eine Rückkehr nachdenkt.

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